Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023

Wohnen am Verna-Park

Rüsselsheim am Main

Wohnen am Verna-Park

Rüsselsheim am Main
Projekt
Wohnen am Verna-Park
Architekt
Thaler Latsch Architekten (bis 2017), Baur & Latsch Architekten BDA (seit 2017), München; Martin Baur, Florian Latsch
Planungs-/Bauzeit
2016 – 2020
Bauherr
gewobau Rüsselsheim

 

Am Verna-Park in Rüsselsheim wurde eine kleinteilige Bebauung mit sieben Häusern in das Stadtgefüge integriert. Auf einer innerstädtischen Brachfläche zwischen Frankfurter Straße und Taunusstraße entstanden dabei 50 neue Wohnungen. Alle Wohnungstypen von kleinen Single- und Studierendenwohnungen, barrierefreien Wohnungen, Familienwohnungen bis hin zu Wohngemeinschaften sind über die gesamte Anlage verteilt. Die Baukörper sind situativ modelliert: Rücksprünge reagieren auf die Nachbargebäude, die erdgeschossigen Eingangsbauten zitieren die Tradition des Anbauens in der bestehenden Struktur und bilden halböffentliche Hofsituationen. Lochfassaden grenzen an den öffentlichen Weg, während sich die Gebäude nach Süden hin weit öffnen. Geschlämmte Klinkerfassaden prägen die Häuser, im Süden bieten großzügig vorgestellte Holzbalkone Raum für Kommunikation und Rückzug. Vorbild dafür sind die hofseitigen Stall- und Scheunengebäude der Hofreiten mit ihren Holztoren und -galerien.

www.baur-latsch.de

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2018-2023 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette

Jury 2023
  • Dr. Matthias Alexander, Journalist, FAZ
  • Prof. Heinrich Lessing, Architekt BDA, Mainz, Frankfurt UAS
  • Claudia Meixner, Architektin BDA, Frankfurt am Main
  • Prof. Alexander Reichel, Architekt BDA, Kassel, Hochschule Darmstadt
  • Prof. Elke Reichel, Architektin BDA, Stuttgart, TU Darmstadt

Die Jury
Das junge Münchner Büro Baur & Latsch hat mit seinem Projekt in Rüsselsheim bewiesen, dass auch mit knappem Budget anspruchsvoller Wohnungsbau möglich ist. Auf einem L-förmigen Grundstück in der Innenstadt entstanden 50 Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen in insgesamt sieben Baukörpern, die jeweils leicht versetzt zueinander gestaffelt wurden. Die flachen Satteldächer, der hell geschlämmte Klinker und die grünen Fensterläden sorgen zusammen mit den Bögen an den Eingängen und den Loggien an den Südseiten der Häuser für ein beinahe mediterranes Erscheinungsbild, das sich gleichwohl gut in die heterogene Nachbarschaft einfügt. Es ist der Bauherrin gewobau hoch anzurechnen, dass sie sich aus freien Stücken für einen Wettbewerb  entschlossen hat.