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Der Studienpreis Konrad Wachsmann 2018 ist entschieden

19. September 2018

Konrad Wachsmann war einer der Pioniere des industriellen Holzbaus. Als er im November 1980 in Los Angeles starb, hinterließ er als Architekt ein bis heute nachwirkendes Lebenswerk und beeinflusste als Hochschullehrer eine Vielzahl später selbst erfolgreicher Schüler. Als Gegner des Hitler-Regimes in Deutschland gelang ihm nach Emigration und Neuanfang in den USA später auch die Versöhnung mit seiner Heimat Deutschland. Der Lebensweg Wachsmanns verdeutlicht, wie wichtig auf menschlicher Ebene die Offenheit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden, fachlich die ständige Suche nach überzeugenden baulichen Lösungen vom Entwurfsansatz bis zum Detail und die gesellschaftlichen Debatten darüber heute immer noch sind.

Viele der Eigenschaften, die Konrad Wachsmann so erfolgreich sein ließen, sind auch heute notwendig, um als Architekt Erfolg zu haben: Eine rasche Auffassungsgabe, Einsatzbereitschaft, Überzeugungskraft, Durchhaltevermögen und natürlich ein gewisses Maß an Talent.
Betrachtet man die Arbeiten zum Konrad-Wachsmann-Preis 2018, sind diese Eigenschaften auch bei der nächsten Generation an Architekten in großem Maße vorhanden. Die Jury unter Vorsitz des Münchner Architekten Amandus Samsøe Sattler, der außerdem die Kuratorin und Verlagsleiterin Kristina Bacht sowie der Architekt Oliver Stolzenberg aus Dresden angehören, loben die große Qualität der entwerferischen und darstellungstechnischen Herangehensweise der Absolventen. Das Lob gilt auch den Lehrenden der beteiligten Hochschulen in Dresden, Leipzig, Burg Giebichenstein, Dessau, Erfurt, Weimar und Cottbus.

Das große Spektrum an Themen und Maßstäben der insgesamt 47 eingereichten Beiträge spiegelt sich bei den Preisträgern wieder: Eine behutsame Revitalisierung einer Wohnsiedlung aus den 1970er Jahren in Warschau (Karolina Gajda, BTU Cottbus), ein Krematorium auf dem Heidefriedhof in Dresden (Elina Helten, TU Dresden), ein Bildungszentrum in der Downtown von Johannesburg (Alexa Linde, Bauhaus Universität Weimar) sowie zwei Entwürfe für die Gebietsvinothek 51° – Saale-Unstrut (Anna Sophie Petersen und Justus Laurenz Schäfer, FH Erfurt). Auch die beiden Anerkennungen, die in diesem Jahr vergeben wurden, setzten die Vielfalt der bearbeiteten Themen fort: Ein Bildungszentrum in Leipzig Grünau (Johanna Boy, HTWK Leipzig) und die Musikschule am Wasserturm in Wurzen (Yasmin Roth, FH Erfurt).

Preis: Justus Laurenz Schäfer

 

Anerkennung: Yasmin Roth

 

Preis: Anna Sophie Petersen

 

Preis: Alexa Linde

 

Preis: Karolina Gajda

 

Preis: Elina Helten

 

Anerkennung: Johanna Boy

Der “Studienpreis Konrad Wachsmann 2018“ wurde in diesem Jahr zum fünften Mal ausgelobt. Die vier Landesverbände des BDA Sachsen, Sachen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg traten als gemeinsamer Auslober des Studienpreises auf.

Die Preisverleihung findet am 21. September im Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky statt.
Im Anschluss werden die Arbeiten vom 02.10.2018 bis 13.10.2018 im Zentrum für Baukultur in Dresden gezeigt.